4          Versuchsaufgaben und Auswertung:

Laborübung elektrochemische Energiespeicher (Superkondensator) Versuch 2

 

            Thema:

Lade- und Entladeverhalten eines elektrochemischen Superkondensators

(Gold Gap).

 

 

Zielstellung

Das Lade- und Entladeverhalten eines Superkondensators soll untersucht werden.

Der Superkondensator hat unteranderm folgenden technischen Parametern:

 

            Tabelle 1 technischen Parametern des Superkondensators

Nennspannung

5,5 V

Spitzenspannung (Max.)

6,3 V

Kapazität

1 F

Masse

7,6 g

Betriebstemperatur

-25 bis +70 °C

 

Um die Lade- und Entladeverläufe gut darstellen zu können, wurde das Gold Cap über einen Ohmschen Widerstand von R = 180 Ω auf- und entladen.

Somit beträgt die Zeitkonstante (τ)

 

τ = R.*C = 180 V/A*1 As/V = 180 s  bzw. 3 min

 

Nach 5τ ist das Gold Cap auf 99 % seiner Nennspannung aufgeladen bzw. entladen.


Nach ca. 15 min ist daher der Lade- und Entladevorgang unterbrochen worden.

 

            Abb. 1 Schaltung zum Laden und Entladen eines Gold Caps

 

 


4.1              Die Kurven U = f(t) und P = f(t) für Ladung und Entladung sind in je einem

Diagramm grafisch darzustellen!

 


4.1.1    Spannungskennlinie des Gold Caps

                                   Abb. 2 Lade- und Entladespannung des Gold Caps

 

Die Ladespannung des Superkondensators beträgt 5 V und er hat eine Spitzenspannung von 5,3 V erreicht.


Die Entladespannung des Kondensators geht nach ca. 15 min asymptotisch gegen Null.

 

4.1.2    Leistungskennlinie des Gold Caps

                        Abb. 3 Lade- und Entladeleistung des Gold Caps


4.2              Berechnen Sie die spez. Speicherdichte!

4.3              Berechnen Sie energetischen Wirkungsgrad des Gold Caps!

 

            Tabelle 2 Speicherdichte und energetischen Wirkungsgrad des Gold Caps

Ladeenergie

[WLade] = Ws

Entladenergie

[WEntlade] = Ws

Energetischen Wirkungsgrad

in %

Masse

in g

Spez. Speicherdichte

In Wh/kg

 

 

 

WEntlade/WLade

 

WEntlade/Masse

 

17,54

10,56

60,21%

7,6

5,00

 

Bemerkung:

Die Lade- und Entladeenergien sind aus der Fläche der Leistungskennlinie bestimmt worden. Die Fläche wurde mit einem Planimeter vermessen und dann in Energie umgerechnet

(6,3 cm2 ≈ 5 Ws).

 

4.4              Vergleichen Sie das Gold Cap mit chemoelektrischen Speichern.

 

                        Tabelle 3 spez. Speicherdichten von chemoelektrischen Speichern

Chemoelektrischen Speichern

 

Spez. Energiedichte bzw. Speicherdichte Massenbezogen

in Wh/kg

 

Literatur       Messwerte

Spez. Energiedichte bzw. Speicherdichte

Volumenbezogen

 

in Wh/l

     Literatur

Leistungsdichte

 

in W/kg

 

 

    Literatur

Gold Cap

1-15

5

2-30

6000-20000

Bleiakkumulator

30-45

15

100

150-300

Nickel-Cadmium-Akkumulator

45-50

 

130

400-500

Zink-Brom-Akkumulator

70

 

100-120

50-120

 

Die spez. Energiedichte des Gold Caps ist nicht besonderes groß. Verglichen mit den anderen chemoelektrischen Speichern, ist sie sehr klein. Die Leistungsdicht des Superkondensators ist jedoch sehr hoch.

Auf Grund seiner Leistungsdichte kann der Superkondensator sehr schnell el. Energie aufnehmen und zur Verfügung stellen.

Beispielsweise wird er zur Speicherung der Bremsenergie beim Auto und zur Netzstabilisierung angewendet.

Die spez. Speicherdichte des Bleiakkumulators ist zwar etwas niedriger z. B. verglichen mit Nickel-Cadmium und Zink-Brom Akkumulatoren, aber der Bleiakkumulator ist heute am weitesten verbreitet und preiswert.

 


4          Versuchsaufgaben und Auswertung

Laborübung chemoelektrische Energiespeicher (Bleiakkumulator) Versuch 1

 

Thema:

Lade- und Entladeverhalten eines chemoelektrischen Energiespeichers (Bleiakkumulator).

 

Zielsstellung

Lade-Entladeverhalten eines Bleiakkumulators soll untersucht werde.

Der Bleiakkumulator wird in regenerativen Energiesysteme z.B. in PV-Anlagen als Pufferspeicher verwendet. Weiterhin dominiert der Bleiakkumulator als Starterbatterie und in Notstromanlagen.

            Tabelle 4 Daten des Blei-Gel Akkumulators

Nennspannung

12 V

Ladeschlussspannung           pro Zelle

2,35 V bis 2,45 V

Entladeschlussspannung       pro Zelle

1,8 V

Zellen

6

Kapazität

6,6 Ah

Masse

2563 g

 

4.1              Der Bleiakkumulator soll bis zur Entladeschlussspannung entladen werden.

Die Spannung und der Strom in Abhängigkeit der Zeit werden mit einer automatischen Messwerterfassung ermittelt.

4.2              Stellen Sie die Kennlinie U = f(t) für den Lade- und Entladevorgang grafisch dar!

4.3             
Stellen Sie die Kennlinie P =f(t) für den Lade- und Entladevorgang in einem Diagramm grafisch dar!

                        Abb. 3 Lade- und Entladevorgang Bleiakkumulator

 

Die Lade- und Entladeschlussspannungen des untersuchten Blei-Gel Akkumulators dürfen nicht überschritten bzw. unterschritten werden, um eine optimale Lebensdauer erzielen zu können. Die Ladeschlussspannung beträgt 14,10-14,7 V. Daher wurde sie bei der Messwertermittlung auf ULadesch. = 14,4 begrenzt. Die Entladeschlussspannung

UEntladesch. = 10,8 V ist ebenfalls nicht unterschritten worden.


                        Abb. 4 Lade- und Entladeleistung Bleiakkumulator

 

Die Verläufe der Lade- und Entladeleistungen sind in der Abbildung 4 deutlich zu erkennen. Der Akkumulator war vor dem Versuchsstart aufgeladen. Die Entladeschlussspannung wurde in ca.2,2 h erreicht.

 

 

4.4       Berechnen Sie den energetischen Wirkungsgrad!

4.5       Bestimmen Sie die Speicherdichte!

4.6       Vergleichen Sie den untersuchten Akkumulator mit anderen Akkumulator-Typen!

Nennen Sie Vor- und Nachteile sowie weitere Einsatzgebiete!

 

            Tabelle 5 Speicherdichte und energetischen Wirkungsgrad des Bleiakkumulators

Ladeenergie

[WLade] = Wh

Entladenergie

[WEntlade] = Wh

Energetischen Wirkungsgrad

in %

Masse

in Kg

Spez. Speicherdichte

in Wh/kg

 

 

 

WEntlade/WLade

 

WEntlade/Masse

 

39,94

39,56

99,05%

2,563

15,44

 

Einen energetischen Wirkungsgrad von 99,05% ist nicht erwartet worden. Die Literatur gibt einen energetischen Wirkungsgrad für Bleiakkumulatoren von ca. 70-85%[1] an.

Die spez. Speicherdichte ist dagegen kleiner als den erwarteten Wert von

ca. 30-45 Wh/Kg[2].

Die Gründe können sehr vielfältig sein. Möglicherweise hat der Akkumulator seiner Lebensdauer überschritten. Vielleicht sind die Lade- und Entladeschlussspannungen öfter überschritten bzw. unterschritten worden oder Messwerterfassungsproblem.

 

 

 

 

Zusammenfassung

 

Der Superkondensator kann sehr schnell Energie auf- bzw. abgeben. Wenn die Energie über längere Zeit abgegeben werden soll, lässt sie sich über einen Vorwiderstand beeinflussen.

Die spez. Speicherdichte vom Superkondensator ist nicht sehr hoch verglichen mit anderen chemoelektrischen Energiespeicher, aber die Leistungsdichte ist sehr groß.

 

In der Tabelle 3 sind spez. Speicherdichten von mehrere Akkumulatoren übersichtlich dargestellt.

Die spez. Speicherdichte des Bleiakkumulators ist zwar etwas niedriger verglichen mit Nickel-Cadmium und Zink-Brom Akkumulatoren, aber der Bleiakkumulator ist heute am weitesten verbreitete Sekundärbatterie und er ist preiswerter als die anderen Akkumulatoren.

 

Über einen Laderegler sollten die Lade- und Entladeschlussspannungen überwacht werden, damit die optimale Lebensdauer ausgeschöpft werden kann. Außerdem hängt die Lebensdauer von der Temperatur und Zyklenzahl ab.



[1] Quaschning

[2] Trueb Batterien und Akkumulatoren